ein sonniger nachmittag im april, ich fahre zum weinberg durch das wohngebiet auf der anderen elbseite, vor mir auf dem gehweg nahe am pflegeheim laufen zwei menschen, eine frau, die einen alten mann am arm führt, ich sehe ihn von hinten, seine kleinen kurzen tippelschritte, den zusammengefallenen körper, sein sehr kurz geschnittenes, ganz weißes haar, ein greis, alle energie darauf konzentriert, diesen kleinen gang zu bewältigen
weiter oben sind die häuser und ihre gärten friedlich, sonnenlicht fällt durch das frische grün, ich denke an joram, mein kind, wie alle diese nachmittage gerade vor ihm liegen, vielleicht hat er sich in einem gebüsch versteckt oder er sitzt ganz oben in einem baum
was vor mir ist was hinter mir ist
dass beides gleichzeitig wahr ist
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