Montag, 17. Juli 2017

richerenches
ich gehe am späten nachmittag zum zeichnen in den ort hinein, enge, verwinkelte gassen, treppen, balkone, durchgänge, die alte, wehrhafte anlage der tempelritter, bewohnt von menschen und katzen, ich fühle mich unsicher, suche nach einem platz, von dem aus ich etwas sehen kann und wo ich trotzdem geschützt bin, meinen kasten mit aquarellfarbe möchte ich abstellen und farbe mit wasser anrühren,
ich hocke mich auf eine stufe, gegenüber schließt jemand ein fenster, kurz darauf höre ich die ersten töne einer oboe, ein paar leitern, dann wird die musik immer leichter und freier, jemand freut sich an seinem spiel, solange es dauert, kann ich bleiben,  bin ich richtig an diesem ort mit dem, was ich tue, und ich brauche lange, bis ich etwas sehe, bis ich deutlich spüre,  was ich erfassen möchte, fast zwei stunden sind wir beide in unsere übung versunken,
ich denke,  wenn ich jetzt ein paar tage zeit hätte, dann könnte ich an dieser stelle weitermachen, dann könnte ich an dieser stelle beginnen

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