Montag, 10. Juni 2013


gleichzeitig ein ornamentales muster aus kurzen strichen und die abbildung eines leicht gewellten gewebes
meine konzentration auf gerade reihen, auf gleiche abstände und gleichmäßig zueinander versetzte zeilen schafft die leichten verschiebungen, die aus einem strichraster auf planem papier ein lebendiges textiles gewebe machen

mehr ist es nicht
aber es ist sehr viel
es ist ohne Absicht
es gibt nicht vor, etwas darzustellen, es täuscht nicht, es distanziert sich nicht, es ist nicht etwas anderes,
es ist das gleiche, nein, es ist gleichzeitig, zugleich

Freitag, 7. Juni 2013

wir haben heute ein paket gepackt
und freuen uns auf die zeit bei TSCHAU TSCHÜSSI in leipzig!

Mittwoch, 5. Juni 2013

über das blaue wunder im warmen abendlicht,
ein anblick von überwältigender schönheit, der fluss breit und stark, selbstverständlich, ausgebreitet wie ein meer, strömende wasser
die menschen in fast feierlicher stimmung, gelöst, gegenwärtig, kinder spielen auf der fahrbahn, gruppen ganz junger menschen sitzen am rand, barfüßig, manche probieren tanzfiguren
seitlich der brücke, an ihrem anderen ende, wohnhäuser, gärten, die struktur der beete, margeriten und glockenblumen; in der stillen wasserfläche spiegelt sich das haus, die obstbäume, die weißen und die blauen blüten
wie kurz dieser schritt ist und wie dicht es beieinander liegt, die idylle und die katastrophe 

Dienstag, 4. Juni 2013

nach dem regen das steigende wasser des flusses
seine gewalt, die in unser leben hineinreicht

Sonntag, 2. Juni 2013

noch immer regen
weiter tasten

Samstag, 1. Juni 2013


regen, an- und abschwellend 
pendeln zwischen konzentration und loslassen
gleiten, tasten

Mittwoch, 29. Mai 2013


heute morgen im hereinströmenden sonnenlicht der aufsteigende dampf von heißem tee und die kleinen schatten der regentropfen am fenster, die sich wie ein unscharfes punktmuster über die dinge legen

Samstag, 11. Mai 2013

zwischen zwei orten, zwischen zwei projekten.
noch ganz intensiv in einer arbeitssituation sein, darin handeln, denken, sprechen

und gleichzeitig schon hinausgehen. alle, die jetzt eine rolle spielen, verlassen.
etwas beenden, weil es auf dieses ende hin angelegt ist. in einen  anderen, offenen raum treten. 
versuchen, mir das andere schon vorzustellen, mich vorzustellen, was ich denken und tun werde. um nicht verlorenzugehen.

es ist wie ein tanz, eine performance, auch wie das über stunden nicht unterbrochene lesen eines buches. intensive aktion, interaktion, zeitlich begrenzt. danach beginnt etwas anderes, wie vorher auch etwas anderes war. bin ich noch dieselbe, auch wenn die folge der bewegungen, der klang, das ganze gefüge verschwunden sind. denn es ist viel mehr als nur ich selbst. ich falle gerade daraus heraus. ich gehe hinaus. ich versuche, heraus zu finden.

auch darin habe ich schon übung. aber es scheint mir schwieriger, den eigenen raum zu erreichen, die eigene un-endliche zeit, die in der begrenzten zeit steckt, die mein leben ist