Dienstag, 31. Dezember 2013


an derselben stelle 
auf der rückseite der schwimmbadzeichnung vom sommer gefunden: in der verzerrung des rasters wird das andere medium spürbar
jetzt gerade finde ich es schön, das es keine mitte gibt, überhaupt keine ordnung, will ich schreiben und überlege, ob das das richtige wort ist
denn das raster ist eine ordnung, eine reihung, aufzählung
beim machen ein schreibprozess, ein nacheinander, linear, punkt für punkt

at the same point 
found on the back of the swimming pool drawing from summer: the other medium is perceptible in the distortion of the grid  
right now i think it's nice that there is no center, absolutely no order, i want to write and think about whether this is the right word
because the grid is an order, a succession, enumeration
during making a write process, one after the other, linear, point by point

Montag, 30. Dezember 2013

dezemberlicht
welche kraft die sonne am frühen nachmittag hat
wärme und licht
ganz zu schweigen von den schönen langen schatten der dinge und dem oft gebrochenen, krisseligen, flimmernden gegenlicht

december light
energy of the sun in the early afternoon
warmth and light
not to mention the beautiful long shadows of things and the often broken, flickering back light

Samstag, 21. Dezember 2013


arbeitzplatz
die kleinen frischkäseschachteln mit den aquarellfarben habe ich in einem karton im regal verstaut.
die blätter mit den farbproben, den varianten für die punktmalerei, meine notizen zu farbzonen, reihenfolgen und zeiträumen habe ich in einen umschlag getan und im ordner abgeheftet.
jetzt könnte ich diese arbeit nicht wieder beginnen, nicht fortsetzen 
unabgeschlossen und offen, weiss ich, dass die malerei hinter dem weißen vorhang im raum ist

working place
the little cream cheese boxes with the watercolor colors i have stowed in a carton on the shelf.
the sheets with the color samples, the variations for dot painting, my notes to color zones, series and time periods i have done in one envelope and filed in the folder.
now i could not start again this work, do not continue
unfinished and open, i know that the painting is behind the white curtain in the room

Freitag, 20. Dezember 2013

dunkel
innen außen

darkness
outside inside

Donnerstag, 19. Dezember 2013


haarschnitt
an der gruppe hoher kiefern liegt seit dem letzten sturm ein dichtes fell aus langen, leicht gebogenen nadeln

haircut
since the last storm a dense fur of long, slightly curved needles
lies at the group of high pines

Dienstag, 17. Dezember 2013


fenster / filter
als ich heute für eine kurze zeit ins atelier komme sehe ich die geschlossenen vorhänge, licht fällt durch das gewebe
dunkler und weicher die farben und formen gegenüber, draussen
sichtbar das weiche licht und das dunkle gewebe, seine struktur und die falten 
farben auf einer leinwand, projektion, bildebene

window / filter
when i come for a short time in the studio today, i see the closed curtains, light falls through the fabric
darker and softer the colors and shapes over, outside
visible the soft light and the dark fabric, its structure and folding
colors on a screen, slide projection, image plane

Samstag, 14. Dezember 2013


seit die vielen konen vom schönen porzellangarn da sind nehme ich sie immer wieder in die hand und beobachte fasziniert was in den unterschiedlichen farbkonstellationen passiert
ein bißchen sind die konen große spielfiguren, die ich auf der tischfläche bewege
ich bitte t., noch mehr farbige kreise zu sticken und lege sie wie spielkärtchen wie ein memory zusammen
ich mag die feinen linien, die trockene spur von farbstiften 
zeichnungen

Donnerstag, 12. Dezember 2013


much colored branches before light grey sky
I note down the colors, which I remember in my sketchbook, 
earth tones pastels nuances

Freitag, 6. Dezember 2013


diesmal kommt der winter nicht mit sanft schaukelnden schneeflocken
sturmböen, winzige weiße splitter,
schnell und hart

Freitag, 22. November 2013


das erste sleeve mit unserem neuen muster ist fertig
die kreise wirken organisch und lebendig, im licht erscheinen alle nuancen der farben, die formen entstehen und verschwinden 
das muster ist offen und brüchig, ungebunden, ausgedehnt
obwohl nichts soviel mühe macht wie eben diese wirkung zu erzielen und die glänzenden fäden in kurzen und langen linien zu binden und wieder zu verbergen

Mittwoch, 20. November 2013


dschungel

Freitag, 8. November 2013

wieder arbeit am neuen muster
unserem sorgenkind
nichts daran ist einfach
nichts daran geht so wie wir es wollten: schnell und effektiv
t. hat viel handarbeit beim verstechen der fäden
so viele möglichkeiten bei der anzahl der kreise, ihrer positionierung, der farbkombination
vorstellungsarbeit im kopf
weil die realen prozesse dafür viel zu langsam sind
wir können nicht alles probieren
ich muss vorher entscheiden und das fällt mir schwer
weil ich weiss, wieviel überraschendes möglich ist, wenn etwas wirklich da ist

Sonntag, 3. November 2013


sehen auf wasserflächen
wenn das licht am abend auf der großen fläche liegen bleibt, nicht untergeht und sich ausbreitet,
blauer raum aus licht

Donnerstag, 17. Oktober 2013

trotz meiner zweifel und der ungewissheit über das was entsteht habe ich eine der strukturzeichnungen in den letzten wochen auf einem größeren format (38x50)gearbeitet.
ich bin fasziniert von der oberfläche die entsteht und tatsächlich passiert durch die größe auch etwas neues, 
tiefe und veränderung der materialität,
es ist nicht mal mehr eine zeichnung
es ist etwas anderes

Mittwoch, 16. Oktober 2013


zeichnen
beginnt schon mit einer stimmung zwischen sehr wach und sehr müde, konzentriert und gelöst
an einem übergang
sehen, erkennen, behalten
und dann entwickelt es sich mit der linie auf dem weissen blatt, entfaltet sich und gehört dazu
zufall, zufälle

Dienstag, 15. Oktober 2013


ich schaue aus dem fenster auf das gelbgrüne laub der bäume, das im wind schwingt, wie auf die langsame gleitende bewegung von pflanzen in einem aquarium
ich möchte freundlich sein zu mir und langsame bewegungen machen
ich möchte in der stille dieses raumes sein, in dem ich mich sofort wohl fühle 
ich muss hier nichts schaffen, nichts abarbeiten, nichts muss fertig werden
eine andere dimension öffent sich: gegenwart und möglichkeit
hierher zurückzukehren von allem und von diesem raum umfangen sein
ist glück

Donnerstag, 3. Oktober 2013


vielfarbige stickproben an meiner wand
weil die sprungfäden noch sichtbar sind
wirken die kreise plastischer, entsteht räumlichkeit
ich finde das reizvoll wie die rückseiten, rätselhaft
einen augenblick überlegen wir, sie stehen zu lassen, das rohe, skizzenhafte , ungeglättete 
aber es ist auch seltsam, es genau darauf anzulegen 
den zufallsfund zu kalkulieren und den moment zu wiederholen

Montag, 30. September 2013

das ist schon winterluft sagt joram als wir am frühen morgen aus dem haus gehen


Dienstag, 17. September 2013


rhythmus 
tage intensiver arbeit im atelier und stille, die sich ausdehnt
im wechsel mit dem unterwegssein für andere projekte.
die angefangenen dinge liegen hier und warten, dass wir den raum betreten

Donnerstag, 12. September 2013


nachdem t. den fadenverlauf noch einmal überarbeitet hat, der nächste schritt 
wir probieren verschiedene garne, schieben kreise ineinander
es ist schwierig, mit den kleinen rahmen zu arbeiten ohne brüche in der bestickung, ohne verzug, und die vielen sprungfäden zu verstechen
noch immer wissen wir nicht, ob das muster funktioniert, wie es auf der fläche wirken wird

Sonntag, 1. September 2013


die bewegung der hand über die fläche wie beim schreiben, die struktur entsteht durch die spur dieser bewegung,
oberflächen wie wasser

Freitag, 30. August 2013


ich wickle kleine stücke farbiges garn um meinen finger, binde die schlaufen in der mitte zusammen und pinne sie mit stecknadeln auf die stoffstücken. in meinem kopf entstehen stimmungen, farbklänge. ich bin weit vorausgegangen, ungeduldig

Donnerstag, 29. August 2013


sehr früher morgen. die niedrig stehende sonne wirft dieses feuerlicht in unsere küche. ein heller, warmer spätsommertag beginnt

Montag, 26. August 2013

wir haben die neuen garne ausgepackt. ich sehe die farben und freue mich, ich stelle die rollen immer wieder zu anderen gruppen zusammen.
t. arbeitet intensiv an unserem neuen muster. ich kann es kaum erwarten, die formen auf der fläche zu ordnen und mit den farben von stoff und garnen zu spielen.

Freitag, 26. Juli 2013

jetzt: sommer ferien

Mittwoch, 24. Juli 2013

zwei Geschichten, two stories
nor it is more of a chance, a field to make experiences
to try what is possible, replace parts or remodel

Freitag, 19. Juli 2013

joram zusehen
wie er sich hinhockt und schaut, dabei anfängt mit den händen und füßen zu graben zu schieben zu pflücken, seine hosenbeine mit kies befüllt bis sie schwer sind und er kaum noch aufstehen kann
wie er beim fahren mit dem rad bäume und sträucher mit den händen berührt oder mit dem gesicht durch das laub einer birke rauscht
wie er sich der welt hingibt und mit ihr verschmilzt

Freitag, 12. Juli 2013


sommermorgen, es ist bewölkt und wind bewegt die kühle luft
am ende der straße, darüber, sehe ich plötzlich dieses stück himmel, intensiv blau mit kleinen grauen und rosa wolkenstreifen
dort, am ende der straße, liegt das meer, rauschend und glitzernd, und ein strand mit endloser weite
der tag beginnt

Donnerstag, 11. Juli 2013


wir sehen uns die proben an, die t. gestickt hat
ich habe bei diesem muster mit dem zufall gespielt und ich mag es, wie t. es in eine konstruktion zurückbindet

Freitag, 5. Juli 2013

das unregelmäßige bild der mit der pinselspitze gesetzten kurzen striche an meiner wand, dünnflüssige graue aquarellfarbe, zeilenweise dunkler und heller

es fällt mir ein, woran mich die arbeit erinnert: meine strickversuche als kind, das bild der rechten maschen, einzelne zeilen fester oder lockerer gestrickt, manchmal war es nur die schon einmal aufgetrudelte wolle, die eine unregelmäßige erscheinung gab
jede unterbrechung, jedes neuansetzen war zu sehen, war lesbar

nachmittage bei meiner oma, jede sitzt an einer strickarbeit, die in der stille und vorfreude langsam wächst
wir sind vertieft in das sehen der arbeit der hände

Donnerstag, 27. Juni 2013


kleine gewebe/faltung
die stickerei mit dem geliebten porzellangarn auf weißem baumwollstoff wie trockene buntstiftstriche
ich suche nach den farben, nach nuancen in den tonwerten,
nach paaren, die infrage kommen und die ich kombinieren kann, die miteinander einen hellen, vielstimmigen klang geben,
licht und schatten

Mittwoch, 19. Juni 2013

imitation
sich annähern
sich verbinden
sich verwandeln
ohne dasselbe zu sein
und ohne die distanz, mit der etwas abgebildet wird

differenz ohne distanz

Freitag, 14. Juni 2013


summer days
barefoot in the studio, the windows wide open,
take a break for lunch at home and sit in the garden,
sunlight falling through leaves, multiple bright green,
further above blue with small feather clouds

Donnerstag, 13. Juni 2013

t. took the photo this morning in the studio

Dienstag, 11. Juni 2013


we are working on a new pattern,
move between embroidery programming, embroidering with the machine and drawing

Montag, 10. Juni 2013


gleichzeitig ein ornamentales muster aus kurzen strichen und die abbildung eines leicht gewellten gewebes
meine konzentration auf gerade reihen, auf gleiche abstände und gleichmäßig zueinander versetzte zeilen schafft die leichten verschiebungen, die aus einem strichraster auf planem papier ein lebendiges textiles gewebe machen

mehr ist es nicht
aber es ist sehr viel
es ist ohne Absicht
es gibt nicht vor, etwas darzustellen, es täuscht nicht, es distanziert sich nicht, es ist nicht etwas anderes,
es ist das gleiche, nein, es ist gleichzeitig, zugleich

Freitag, 7. Juni 2013

wir haben heute ein paket gepackt
und freuen uns auf die zeit bei TSCHAU TSCHÜSSI in leipzig!

Mittwoch, 5. Juni 2013

über das blaue wunder im warmen abendlicht,
ein anblick von überwältigender schönheit, der fluss breit und stark, selbstverständlich, ausgebreitet wie ein meer, strömende wasser
die menschen in fast feierlicher stimmung, gelöst, gegenwärtig, kinder spielen auf der fahrbahn, gruppen ganz junger menschen sitzen am rand, barfüßig, manche probieren tanzfiguren
seitlich der brücke, an ihrem anderen ende, wohnhäuser, gärten, die struktur der beete, margeriten und glockenblumen; in der stillen wasserfläche spiegelt sich das haus, die obstbäume, die weißen und die blauen blüten
wie kurz dieser schritt ist und wie dicht es beieinander liegt, die idylle und die katastrophe 

Dienstag, 4. Juni 2013

nach dem regen das steigende wasser des flusses
seine gewalt, die in unser leben hineinreicht

Sonntag, 2. Juni 2013

noch immer regen
weiter tasten

Samstag, 1. Juni 2013


regen, an- und abschwellend 
pendeln zwischen konzentration und loslassen
gleiten, tasten

Mittwoch, 29. Mai 2013


heute morgen im hereinströmenden sonnenlicht der aufsteigende dampf von heißem tee und die kleinen schatten der regentropfen am fenster, die sich wie ein unscharfes punktmuster über die dinge legen

Samstag, 11. Mai 2013

zwischen zwei orten, zwischen zwei projekten.
noch ganz intensiv in einer arbeitssituation sein, darin handeln, denken, sprechen

und gleichzeitig schon hinausgehen. alle, die jetzt eine rolle spielen, verlassen.
etwas beenden, weil es auf dieses ende hin angelegt ist. in einen  anderen, offenen raum treten. 
versuchen, mir das andere schon vorzustellen, mich vorzustellen, was ich denken und tun werde. um nicht verlorenzugehen.

es ist wie ein tanz, eine performance, auch wie das über stunden nicht unterbrochene lesen eines buches. intensive aktion, interaktion, zeitlich begrenzt. danach beginnt etwas anderes, wie vorher auch etwas anderes war. bin ich noch dieselbe, auch wenn die folge der bewegungen, der klang, das ganze gefüge verschwunden sind. denn es ist viel mehr als nur ich selbst. ich falle gerade daraus heraus. ich gehe hinaus. ich versuche, heraus zu finden.

auch darin habe ich schon übung. aber es scheint mir schwieriger, den eigenen raum zu erreichen, die eigene un-endliche zeit, die in der begrenzten zeit steckt, die mein leben ist


Samstag, 20. April 2013

ich mag es, wenn im arbeitsprozess eine struktur entsteht, nur für die zeit, die diese arbeit braucht, hervorgebracht durch die notwendige funktion,
sinnvoll und schön. 
sie verschwindet mit dem fortgang der handlung, verändert sich mit ihr.
strukturen, formen und rhythmen, meine bewegung darin. 
nichts ist überflüssig, nichts ausweichend, nichts stört - 
es fliesst

Donnerstag, 28. März 2013

farbstudien auf warmem braun, 
erde und wasser

Samstag, 23. März 2013

ja, frühling

Freitag, 22. März 2013

ende märz, noch immer fällt schnee.
ich sticke neue muster für horn-und-zebra,
weicher, offener, leichter, fragiler-
fast schon floral, obwohl ich die nähe der stickerei zu ihren mit dem weiblichen assoziierten elementen (das liebliche, schöne, angenehme, verspielte, dekorative...) bewußt unterlaufen und ihre anderen möglichkeiten ausweiten möchte: das konstruktive, reflexive, erkenntnishafte potenzial an der grenze zwischen zweidimensionaler fläche und dreidimensionalem raum

dabei suche ich zwischen den polen etwas ganz einfaches

Sonntag, 17. März 2013

a game between positve and negative, black and white, light and dark

Samstag, 16. März 2013

große stille im atelier, ich sehe auf meine hände und lasse den roten faden über das weiße leinen laufen
als kind spielten wir auf einem blatt papier, wir haben zahlen der reihe nach durch linien miteinander verbunden, keine linie durfte die andere berühren, jeder konnte aber eine festgelegte anzahl brücken bauen, die von beiden spielern genutzt wurden
am ende war das blatt bis an die ränder gefüllt mit rätselhaften wegen in zwei farben

Freitag, 15. März 2013


die glatten weißen papiere mit farbigen linien überzogen, 
sind schon für die maschine gedacht,
nicht mehr an die zeile gebunden, nur an den verlauf des fadens

Freitag, 8. März 2013

wie ein satz den anderen nach sich zieht
mir keine ruhe lässt
wie ein bild das andere nach sich zieht, eine linie die andere
eine möglichkeit noch eine möglichkeit

Donnerstag, 7. März 2013

Horn and Zebras insect collection